Freitag, 20. September 2013

Hundeglück



Fast täglich oft, aus gutem Grund,
wünscht ich mir sehr, ich wär dein Hund.
Dann könnt ich kleffen, knurren, jaulen;
du würdest mir das Köpfchen kraulen.

Beim Fresserchen, first class Gericht,
stünd' Ekel mir im Angesicht,
zum Händler würdest du schnell laufen
und mir Rosinen hochkant kaufen.

Wär ich mal krank, oh weh und graus,
beim Doktor hielst du's lange aus.
Zärtliche Worte, leises Raunen,
sogar als Hund würd' ich erstaunen!

Und wenn wir mehrmals Gassi gehn,
beseitigst du den Nachlass schön.
Lobst mich dafür, spielst mit mir Ball,
freust dich wie wild in jedem Fall.

Am Abend dann, ganz lieb und nett,
stieg ich zuerst in unser Bett.
Läg' lang und breit pomadig da und du,
du streichelst sanft mein Haar.

Dann kuschle ich an deine Brust
und winsle laut vor Wonneslust.
Jeh in der Nacht, da wird mir klar,
das alles wär' gar schön und wahr -

wenn nicht die Theorie so grau -
bin nicht dein Hund - bin deine Frau!

SB

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen